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Wie kann die Liegebox optimiert werden? 3 Tipps für die Praxis.

Gesundheit, Sicherheit und minimierter Arbeitsaufwand: mit diesen 3 Empfehlungen werden Aufwände rund um die Liegebox reduziert.

Vor 1 Jahr

Die Liegebox ist ein zentraler Bereich im Kuhstall, halten sich die Tiere doch bis zu 12 Stunden pro Tag hier auf. Die Hygiene und Sicherheit der Liegebox kann mit einfachen Mitteln positiv beeinflusst werden. Dies kommt in der täglichen Arbeit zum Vorschein, da sie einfacher und kostengünstiger gestaltet werden kann.

1. Tipp: Mit der Nackenbegrenzung der Hygiene Rechnung tragen

Kotet die Kuh in der Liegebox, verunreinigt dies die Liegebox und ergibt zusätzlichen Aufwand und Arbeit für die Pflege. Damit die Kuh motiviert wird, für das Koten möglichst weit nach hinten in Richtung Stallgang zu treten, wird eine Nackenbegrenzung eingesetzt. Die Nackenbegrenzung lenkt – je nach Situation – an unterschiedlichen Körperteilen der Kuh: Beim Aufstehen im Bereich von Widerrist. Beim Stehen in der Liegebox an Brust und Bug.

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Flexibel oder starr?

Für die Nackenbegrenzung gibt es zwei grundsätzliche Ansätze: die starre Begrenzung mittels Rohrs und die flexible durch den Einsatz eines Gurtes.

Wird eine starre Begrenzung eingesetzt, erfolgt die Anpassung an das jeweils grösste Tier der Herde. Infolgedessen werden Boxen immer noch von kleineren Rindern verschmutzt, da sie zu wenig weit nach hinten geleitet werden, was letzten Endes Mehraufwände für Reinigung und Einstreu bedeutet.

Mit einer flexiblen Nackenbegrenzung kann dies verhindert werden: die Montagehöhe wird an der Durchschnittsgrösse der Herde angepasst. Unabhängig von der Körpergrösse werden alle Tiere zuverlässig und frühzeitig im Aufstehvorgang gesteuert und animiert, zum Koten aus der Liegebox auszutreten. Zudem birgt die flexible Begrenzung auch bei niedriger Positionierung geringe Verletzungsgefahr, die es unbedingt zu verhindern gilt. Jedoch alles nur mit Nackengurt auszustatten, funktioniert jedoch auch nicht: Für die Stabilität der Liegeboxenreihe braucht es in den meisten Fällen ein Befestigungsrohr.

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Der Nackengurt verleitet die Kuh dazu, beim Koten möglichst weit nach hinten zu treten.

2. Tipp: Das Sprungrohr für zusätzliche Ruhe

Die Montage eines Sprungrohrs sorgt für zusätzliche Ruhe im Liegeboxenbereich. Denn springt in diesem Bereich ein Tier auf das andere auf, kann dies zu Verletzungen führen oder die Einrichtung beschädigen.

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3. Tipp: Liegeboxen-Endwände praktisch einsetzen

Endwände von Liegeboxen haben mehrere Aufgaben: einerseits dienen sie zur Befestigung der Nackenbegrenzung, des Mittel- und Sprungrohrs. Tränken werden gerne auch an Endwänden montiert. Da Kühe gerne Sichtkontakt zu den anderen Artgenossen haben, bietet sich die Erstellung eines offenen Abschlusses aus Rohren an. Sie muss lediglich mit einem ca. 30 cm hohen Mistbrett versehen werden, um den Stallgang von der Liegebox am Boden abzutrennen. Endwände lassen sich auch aus U-Profilen mit Holz- oder Kunststofffüllung erstellen und können bei Bedarf auch versetzt werden.

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Werden Endwände betoniert, sind sie zwar stabil und wartungsfrei, können jedoch nicht versetzt werden. Zudem haben Tier und Mensch weniger Umsicht im Stall.

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Betonwände eignen sich ausgezeichnet, um Tränkebecken zu montieren.