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Hilfe, Frost! Vorbeugen von eingefrorenen Tränkesystemen

Die Trinkwasserverfügbarkeit ist im Stallalltag essentiell. Welche Massnahmen können getroffen werden, um anhaltenden Minustemperaturen zu trotzen?

Vor 6 Monaten

Die Trinkwasserversorgung ist von zentraler Bedeutung für die Tiergesundheit. Betriebe sind in der Regel für die alltäglichen Umstände gut eingerichtet. Doch spätestens dann, wenn die Temperaturen an einzelnen Tagen oder länger unter die Null-Grad-Grenze fallen, kommt mancher Tierhaltende ins Schwitzen: auch wenn solche Tage in einigen Regionen nicht mehr zum winterlichen Alltag gehören – wenn sie dann eintreffen, ist ultimatives Handeln angesagt. Denn das Wasser muss fliessen.

Welche Massnahmen können im Vorfeld getroffen werden, damit auch Kälteperioden nicht zur logistischen Meisteraufgabe mutieren? Es gibt einfachere und umfassendere Massnahmen, die getroffen werden können. Es ist ideal, sie bei Neu- oder Umbauprojekten im Voraus zu planen. Nachträglich können aber auch noch Verbesserungen umgesetzt werden.

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Unabhängig davon, ob die Tiertränkerei im Winter als Nachrüst-Projekt oder als Bestandteil eines Umbau- oder Neubauvorhabens betrachtet wird: es ist wichtig, das Thema ganzheitlich zu betrachten: Ein Tränke-System besteht aus einer Wasserzuleitung und einem Becken. Es nützt nichts, wenn das Tränkebecken frostsicher ist, aber die Zuleitung einfriert.

Welche Möglichkeiten gibt es? Die meisteingesetzten Systeme sind:

Das Kreislaufsystem

Im Stall wird eine Ringleitung installiert, die durch jedes einzelne Tränkebecken führt. Fallen die Temperaturen, wird das Wasser zentral in einer Heizung erwärmt und mit einer Umwälzpumpe durch die Leitungen bewegt. Trinkt ein Tier, hat es leicht temperiertes Wasser. Der Frischwasser-Zulauf und der Kreislauf-Rücklauf gehen direkt in das Heizelement ein, wo die Erwärmung stattfindet.

Heizgerät

Dieses System bietet eine hohe Frostsicherheit, auch bei anhaltenden Kälteperioden. Es kann bei Neu- und Umbauten eingesetzt werden aber auch, wenn der Stall nachgerüstet werden soll. Da die Leitungen nicht im Boden verlegt werden, sind die Installationskosten moderat. Allerdings muss für den anschliessenden Betrieb beachtet werden, dass für die Wassererwärmung Stromkosten anfallen. Zusätzlich muss das System regelmässig entkalkt werden. Die Häufigkeit hängt von der örtlichen Wasserqualität ab, insbesondere vom Kalkgehalt.

Bei der Montage ist sehr genau darauf zu achten, dass die Installation planungskonform durchgeführt wird. Damit das System funktioniert, muss die Ringleitung durch jedes einzelne Tränkebecken durchgeführt werden. Es dürfen keine Stumpenleitungen vorhanden sein.

Das Heizband

Das Heizband ist eine verhältnismässig einfach zu montierende Lösung: das Band wird um die Wasserleitung geschlungen und wärmt bei Minustemperaturen das Rohr. Beachtet werden muss bei dieser Lösung, dass das Heizband vor Verbiss geschützt werden muss.

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Das Heizband bietet eine hohe Frostsicherheit. Vorteilhaft ist, dass die Montage ohne grosse bauliche Veränderungen gemacht werden kann. Das Heizband kann auch punktuell verbaut werden. Die Stromkosten für diese Lösung sind im Vergleich zum Kreislaufsystem moderat. Ist ein längerer Stromausfall da, kann das Heizband die gefrorene Wasserleitung wieder auftauen.

Beheizte Becken

Bei Wasserleitungen, die bereits im Boden verlegt sind, besteht keine Frostgefahr. Unter dieser Voraussetzung muss nur der Leitungsabschnitt zwischen Boden und Tränkebecken frostsicher gemacht werden. Dies ist lösbar mit einem einfachen Steigleitungsheizband, das an die Heizung des Tränkebecken angeschlossen wird. Die Heizung des Tränkebeckens verhindert zugleich das Einfrieren des Wassers in der offenen Tränkeschale. Diese Lösung hat mit Abstand den geringsten Energieverbrauch. Insbesondere dann, wenn das ganze System über einen Thermostat gesteuert wird.

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Stromfreie Varianten

Es gibt Möglichkeiten, die Trinkwasserversorgung auch ohne Strom bei frostigen Temperaturen möglichst lange sicherzustellen.

Es handelt sich um gut isolierte Tränke-Systeme, die mit isolierten Tränkebecken ausgerüstet sind. Es gibt verschiedene Ausführungen, abhängig von der Haltungsform und der gehaltenen Tiere kommen die Varianten zum Einsatz. So gibt es zum Beispiel ein Tränkebecken, dessen Trink-Öffnung mittels eines schwimmenden Balls verschlossen ist. Die Tiere müssen dann lernen, den Ball leicht nach unten zu drücken, damit sie ihren Durst stillen können.

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Wie erwähnt, ist es insbesondere bei der Wahl einer stromfreien Variante wichtig, dass die Wasserzuleitung vor Frost geschützt ist.

Beratung und Planung

Je nach Stallgrösse, Tierbestand und Infrastruktur kann der Ausfall der Wasserversorgung zu einer logistischen Meisterleistung werden. Deshalb ist die Vorsorge der akuten Improvisation vorzuziehen.

So individuell, wie Ställe gebaut sind, sind auch die Anforderungen an die Tränkerei. Die kostenlose und unverbindliche Besichtigung vor Ort durch einen von unseren Experten wird Lösungen aufzeigen, wie die Wasserversorgung der Stalltiere auch bei anhaltenden Minustemperaturen sichergestellt werden kann. Kontaktieren Sie uns, um eine persönliche Beratung bei Ihnen vor Ort zu vereinbaren.