Ein Paradies für Ponys: Avenches setzt Massstäbe in der Pferdehaltung

«Pony Paradise» im Institut Equestre National d'Avenches (IENA) ist mehr als nur ein Stall. Der innovative Paddock Trail, der als zukunftsweisendes Beispiel für artgerechte Pferdehaltung gilt, ist Teil der IENA Academy und verfolgt das Ziel, den Ponys ein optimales Leben in Gemeinschaft zu bieten, gleichzeitig den hohen Ansprüchen an das Tierwohl gerecht zu werden und als Vorbild für artgerechte Haltung voranzugehen.

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Avenches lässt seit jeher die Herzen der einheimischen Pferdefans höherschlagen. Als Sitz des Schweizer Nationalgestüts von Agroscope und des Institut Equestre National d'Avenches (IENA) befinden sich hier gleich zwei Hauptstätten der Schweizer Pferdeszene. Als Teil des IENA ist im Herbst 2024 das «Pony Paradise» entstanden. Hier wird eine Philosophie der Bewegungsfreiheit und sozialen Interaktion gelebt. Die Ponys sind in zwei Gruppen von je sieben Tieren gehalten und verbringen ihr Leben im gemeinsamen Bewegungsstall. Früher wurden sie in Einzelboxen gehalten. Diese bleiben aber auch nach dem Umbau bestehen.

«Wenn die Kinder die Ponys putzen und für die Reitstunden vorbereiten, tun sie das aus Sicherheitsgründen in den Boxen», erklärt Betriebsleiter Renaud Pujol. Auch ist es wichtig, die Boxen als Rückzugsmöglichkeiten für kranke oder geschwächte Tiere zu haben oder aber als Notlösung, falls die klimatischen Bedingungen mal so garstig sein sollten, dass die Tiere reingeholt werden müssen. «Prinzipiell wünschen wir uns für unsere Ponys aber ein so artgerechtes Leben wie möglich», sagt Renaud Pujol. Und genau aus diesem Grund wurde die Umgestaltung zum Paddock Trail auch initiiert. Mehr Platz, mehr Bewegungsfreiheit, mehr soziale Interaktion.

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Ruhen, Trinken, Fressen – im Rundlauf zu mehr Bewegung

Der Umbau wurde gemeinsam mit Ruedi von Niederhäusern von B+M konzipiert. Die Expertise des Unternehmens trug entscheidend zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts bei. «Ruedi war immer erreichbar, kam vorbei, hat seine Kompetenzen eingebracht, unsere Wünsche berücksichtigt – es hat alles wunderbar geklappt», erzählt Renaud Pujol. Kleinere Herausforderungen, wie der Aufbau des Ruhebereichs, wurden professionell gemeistert, sodass die Bauarbeiten termingerecht abgeschlossen werden konnten. Ein besonderes Augenmerk in der Projektkonzeption lag auf der optimalen Flächennutzung.

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Der Umbau wurde gemeinsam mit Ruedi von Niederhäusern von B+M konzipiert. Die Expertise des Unternehmens trug entscheidend zur erfolgreichen Umsetzung des Projekts bei. «Ruedi war immer erreichbar, kam vorbei, hat seine Kompetenzen eingebracht, unsere Wünsche berücksichtigt – es hat alles wunderbar geklappt», erzählt Renaud Pujol. Kleinere Herausforderungen, wie der Aufbau des Ruhebereichs, wurden professionell gemeistert, sodass die Bauarbeiten termingerecht abgeschlossen werden konnten. Ein besonderes Augenmerk in der Projektkonzeption lag auf der optimalen Flächennutzung.

Die Gestaltung ermöglicht es den Ponys, sich frei zu bewegen und gleichzeitig den Boden zu schonen. Der Paddock Trail ist mit einem robusten Ecoraster-System ausgestattet, das eine befestigte Grundlage bietet, mit Sand und Kies eingestreut ist und gleichzeitig verhindert, dass die Ponys ständig auf den Wegen grasen. Nach der Fertigstellung zeigt sich der Paddock Trail als voller Erfolg. Die Ponys haben den neuen Bereich schnell akzeptiert und bewegen sich gerne zwischen den verschiedenen Stationen, die für Wasser, Futter und Ruheplätze vorgesehen sind. Die räumliche Distanz zwischen den einzelnen Bereichen fördert die Bewegung und sorgt für eine abwechslungsreiche Tagesstruktur. «Die Tiere gelangen über eine Art Rundlauf zur nächsten Station. Sie können ihren Weg nur in eine Richtung absolvieren, weil die Tore sich auch nur in eine Richtung öffnen lassen», erzählt Renaud Pujol. Dieses System habe man den Tieren erst erklären müssen, indem die Tore anfangs ganz offen standen, dann zu einem Drittel, so dass die Ponys lernten, sie durch Druck zu öffnen. In der Mitte des Paddock Trails befindet sich die Weide, diese können die Ponys aber nicht jederzeit besuchen, sondern nur dann, wenn das Team die Weidetore auch öffnet. Genau wie die Gehwege sind auch die Bodenbeläge vor der Fütterungsraufe als auch beim überdachten Unterstand – die übrigens beide Schutz vor Wind und Regen bieten – durchdacht und so konzipiert, dass das Wasser ablaufen kann und die Ponys nie im Schlamm stehen müssen. «Ein Augenmerk auf den Boden zu legen, ist bei der Planung eines solchen Bewegungsstalles sehr wichtig», sagt Renaud Pujol.

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Ein Ort, an dem das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht

Die Umstellung auf das neue Konzept ist geglückt. «Unsere Ponys fühlen sich pudelwohl», bestätigt Renaud Pujol. Der Paddock Trail hat aber nicht nur das Wohl der Tiere erhöht, sondern auch die Arbeitsabläufe für die Betreiber vereinfacht. Die Fütterung ist nun effizienter gestaltet, da alle Ponys aus der zeitgesteuerten Raufe fressen.

 

«Wir programmieren die Raufe so, dass es für die Bedürfnisse der Ponys passt», sagt Renaud Pujol. Zur Zeit öffne sie sich zwischen vier und fünf Mal am Tag. Das Fazit in Avenches fällt mehr als positiv aus. Auch weil nun in der Realität das gelebt wird, was sich die Betreiber im Vorfeld gewünscht haben. «Es ist ein Ort, an dem das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht – und dieses möchten wir auch für unsere Besucher:innen und Kund:innen gegen aussen so transportieren und kommunizieren», sagt Renaud Pujol. Damit vielleicht nicht nur in Avenches ein Paradies für Ponys steht, sondern viele weitere Pferdemenschen dazu animiert werden, ein für ihre Tiere optimale Lebensumgebung zu schaffen.

 

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